Praxis für ERGOTHERAPIE

Corinna Stark

        

Standardisierte Testverfahren


Tests zur Überprüfung der motorischen Fähigkeiten


MOT 4-6 (Motoriktest für 4 – 6-jährige Kinder)

Einsatzbereich:

  • Kinder im Alter von 4 – 6 Jahren, bei behinderten Kindern bis 7 bzw. 8 Jahre.

Das Verfahren:

Der MOT 4-6 besteht aus 18 Items, die folgende Teilbereiche überprüfen: gesamtkörperliche Gewandtheit/Beweglichkeit, feinmotorische Geschicklichkeit, Gleichgewichtsvermögen, Reaktionsfähigkeit, Sprungkraft und Schnelligkeit, Bewegungsgenauigkeit, Koordinationsfähigkeit.


M-ABC-2 Movement Assessment Battery for Children- Second Edition)

Einsatzbereich:

  • Altersgruppe 1: 3,0 bis 6,11 Jahre
  • Altersgruppe 2: 7,0 bis 10,11 Jahre
  • Altersgruppe 3: 11,0 bis 16,11 Jahre

 Das Verfahren:

Die Movement ABC-2 ist ein Testverfahren, mit dem sich das kindliche Leistungsvermögen in verschiedenen motorischen Bereichen überprüfen läßt. Jede Altersgruppe umfasst acht Aufgaben, mit denen drei wichtige Komponenten motorischer Funktionen untersucht werden können. Diese sind die Handgeschicklichkeit, die Ballfertigkeit und die Fähigkeit zur statischen und dynamischen Balance. Für alle drei Komponenten sowie den gesamten Testwert werden dem Alter angepasste Standardwerte und Prozentränge angegeben. So ist die Erstellung eines differenzierten Leistungsprofils möglich.

 

Tests zur Überprüfung der graphomotorischen Fähigkeiten 


GMT (= Graphomotorische Testbatterie)       

Einsatzbereich:

  •  Kinder von 4,6  bis 6,11 Jahren.

Das Verfahren:

Die Anwendung der graphomotorischen Testbatterie gestattet Aussagen über den Entwicklungsstand der Graphomotorik. Die Testbatterie besteht aus folgenden Teiltests: Labyrinthtest, Task-Test (= Messung der Differenzierfähigkeit), Symmetrie-Zeichen-Test, Synergie-Schreibversuch (= Reproduktion eines vorgegebenen Symbols aus dem Gedächtnis), Graphestesia-Test (= Fähigkeit Entfernungen und Längen einzuschätzen), Graphomotorischer Test, Form- und Gestalttest.    

 

Tests zur Überprüfung von Wahrnehmungsleistungen

 

FEW 2 (Frostigs Entwicklungstest der visuellen Wahrnehmung-2)

Einsatzbereich:

  • Kinder zwischen 4 und 9 Jahren

Das Verfahren:

Der FEW 2 ist die deutsche Bearbeitung des DTVP 2, der seit 10 Jahren in der Therapie und Rehabilitation von Kindern mit Entwicklungsstörungen einen festen Platz hat. Insbesondere die explizite Trennung in motorikfreie (motorikreduzierte) und motorikabhängige Anteile erlaubt eine differenzierte Beurteilung der kindlichen Entwicklung zur visuellen Wahrnehmung mit Hilfe von insgesamt 8 Subtests:  

  1. Auge-Hand-Koordination
  2. Lage im Raum
  3. Abzeichnen
  4. Figur-Grund-Wahrnehmung
  5. Räumliche Beziehungen
  6. Gestaltschließen
  7. Visuo-motorische Geschwindigkeit
  8. Formkonstanz

 

POD (Prüfung optischer Differenzierungsfähigkeit)

Einsatzbereich:

  • Kinder im Alter von 5,0 bis 7,7 Jahren

Das Verfahren:

Der POD basiert auf einer Analyse der optischen Diferenzierungsfähigkeit, die der Schulanfänger beim Erfassen von Buchstaben, Ziffern, Wörtern und Zahlen vollbringen muss. Dabei wird kindgemäßes Material in Form von Bildern verwendet.

 

POD   4 (Prüfung optischer Differenzierungsfähigkeit bei 4 jährigen)

Einsatzbereich:

  • Kinder im Alter von 4,0 bis 4,11 Jahren

Das Verfahren:

Der POD 4 ist ein Leistungstest zur Erfassung optischer Differenzierungsleistungen. Hierbei spielen das Erkennen von Raum-Lage-Unterschieden, die Unterscheidung von Groß- und Kleindetails sowie die Identifizierung von Reihenfolgen eine entscheidende Rolle. Die Testitems sind kindgerecht gestaltet.

 

Mann-Zeichen-Test

Einsatzbereich:

  • Kinder im Alter von 3 bis 14 Jahren

Das Verfahren:

Der Mann-Zeichen-Test dient als ergänzendes diagnostisches Verfahren besonders wenn es um die Schulreife eines Kindes geht. Der Testauftrag lautet "Male einen Menschen, so gut du kannst!"

Das  Verfahren kann erste Aussagen zu bestimmten Aspekten der Wahrnehmungsentwicklung eines Kindes treffen.

 

Tests zur Überprüfung der Konzentration

 

DL-KE (= Differentieller Leistungstest bei konzentrierter Tätigkeit für die Eingangsstufe Grundschule)

Einsatzbereich:

  • Kinder von 5 bis 7 Jahren. Zur Erfassung des Leistungsverhaltens bei konzentrierter Tätigkeit.                                                  

Das Verfahren:

Der DL-KE ist ein Figurendurchstreichtest. In zehn Intervallen von jeweils 1,5 Min. soll ein bestimmter, auf der Reizvorlage mehrfach abgebildeter Gegenstand markiert werden. Ausgewertet wird der Test nach der Gesamtzahl der bearbeiteten Zeichen sowie nach relevanten und irrelevanten Bearbeitungsfehlern. Somit ist eine Analyse des Leistungsverlaufs und eine Aussage über die Belastbarkeit von Schulanfängern in Aufmerksamkeitserfordernden Situationen möglich.

 

DL-KG (= Differentieller Leistungstest  bei konzentrierter Tätigkeit im Grundschulalter)

Einsatzbereich:

  • Kinder von 7 bis 10 Jahren. Zur Erfassung des Leistungsverhaltens bei konzentrierter Tätigkeit.                   

Das Verfahren:

Der DL-KG ist ebenfalls ein Figurendurchstreichtest und damit die Ergänzung des DL-KE für die Altersgruppen der Grundschule. In vierzehn Intervallen von jeweils 1,5 Min. soll ein bestimmter, auf der Reizvorlage mehrfach abgebildeter Gegenstand markiert werden. Ausgewertet wird der Test nach der Gesamtzahl der bearbeiteten Zeichen sowie nach relevanten und irrelevanten Bearbeitungsfehlern. Somit ist eine Beobachtung des Arbeitsverhaltens bei konzentrierter Tätigkeit möglich.

 

TPK (= Testreihe zur Prüfung der Konzentrationsfähigkeit)

Einsatzbereich:

  • Schüler der 2. – 6. Klasse

Das Verfahren:

Der TPK ermöglicht die Erfassung von Leistungsmenge, Leistungsgüte und Stabilität bei wechselnden konzentrativen Anforderungen im zeitlichen Umfang einer knappen Schulstunde. Der Test besteht aus drei unterschiedlich strukturierten Untertests. Es können insgesamt 7 Messwerte erhoben werden.

 

d 2

Einsatzbereich:

  • Einzel- und Gruppentest für den Altersbereich von 9,0 bis 60,0 Jahren.

Das Verfahren:

Der Test dient der Messung der Konzentration bei Aufgaben, die Aufmerksamkeit verlangen. Er erfasst die Konzentrationsfähigkeit der Testperson sowie Schnelligkeit und Genauigkeit bei der Unterscheidung ähnlicher visueller Reize.

 

TEA-Ch  (= Test for everyday Attention for children / Test zur Erfassung von Konzentration und Aufmerksamkeit)

Einsatzbereich:

  • Kinder im Alter von 6 – 16 Jahren zur Erfassung der Aufmerksamkeit

Das Verfahren:

Beim TEA-Ch handelt es sich um eine Testbatterie zur Erfassung der Aufmerksamkeit  bei Kindern, wobei im Gegensatz zu vielen Tests nicht nur eine sondern teilweise zwei Aufgaben parallel zu bearbeiten sind (z.B. eine Suchaufgabe und das Zählen von Geräuschen/Signalen). Der Test erfasst 3 Bereiche  der Aufmerksamkeit: selektive Aufmerksamkeit, Daueraufmerksamkeit und Aufmerksamkeitskontrolle. Die Überprüfung erfolgt in Form von spielerischen Situationen.

 

TEA-Ch-K  (= Test for everyday Attention for children / Test zur Erfassung von Konzentration und Aufmerksamkeit im Kindergartenalter)

Einsatzbereich:

  • Kindergartenkinder im Alter von 4,0 bis 6,06 Jahren zur Erfassung der Konzentration und Aufmerksamkeit.

Das Verfahren:

Der Test ist eine Weiterentwicklung des TEA-Ch für die Zielgruppe der Kindergartenkinder. Er basiert auf einer Instruktion, die situativ an die Zielgruppe angepasst ist, in dem um den Zauberer Zwickelzwackel und sein Geburtstagsfest eine Geschichte entwickelt wird. Auf deren Grundlage werden insgesamt 5 Subskalen zur Erfassung der selektiven Aufmerksamkeit, Konzentration und Daueraufmerksamkeit, Aufmerksamkeitskontrolle und Reaktionshemmung, sowie geteilte Aufmerksamkeit vorgegeben.

 

VLMT (Verbaler Lern- und Merkfähigkeitstest)

Einsatzbereich:

  • Kinder ab 6 Jahre und Erwachsene

Das Verfahren:

Der VLMT ist ein Test zum seriellen Listenlernen mit nachfolgender Distraktion, Abruf nach Distraktion und halbstündiger Verzögerung sowie einem Wiedererkennungsdurchgang. Mit dem VLMT können unterschiedliche Parameter des deklarativen Verbalgedächtnisses wie die Supraspanne, die Lernleistung, die langfristige Enkodierungs- bzw. Abrufleistung und die Wiedererkennungsleistung erfasst werden.

 

 

Tests zur Überprüfung der Rechenfähigkeiten

 

OTZ (= Osnabrücker Test zur Zahlbegriffsentwicklung)

Einsatzbereich:

  • Kinder im Alter von 4,6 bis 7,6 Jahre in Kindergärten, Vorschulen, Grundschulen und Förderschulen

Das Verfahren:

Der Erwerb mathematischer Fähigkeiten und Fertigkeiten ist ein Entwicklungsprozess, der lange vor dem Mathematikunterricht in der Schule beginnt. Mit Hilfe des OTZ können Niveaus in der Zahlenbegriffsentwicklung eingeschätzt werden.

 

DBZ (= Diagnostikum: Basisfähigkeiten im Zahlenraum 0 bis 20)

Einsatzbereich:

  • Ende der 1. bis Mitte der 2. Klasse nach Behandlung des Zahlenraumes 0 bis 20

Das Verfahren:

Der DBZ ermöglicht die Beurteilung elementarer Rechenfähigkeiten (Addition und Subtraktion) im Zahlenraum bis 20. Es soll helfen, individuelle Schwächen beim OTZ (= Osnabrücker Test zur Zahlbegriffsentwicklung) zu erkennen und diese aufzuarbeiten. Es können auch Defizite im Vermittlungskonzept erkannt und erfolgreiche Rechen- und Vermittlungsleistungen bestätigt werden.

 

DEMAT 2+ (= Deutscher Mathematiktest für zweiten Klassen)

Einsatzbereich:

  • Ende 2. Klasse und Anfang 3. Klasse in der Grundschule

Das Verfahren:

Test zur Überprüfung der mathematischen Kompetenz von Grundschülern in Bezug auf die Inhalte der Mathematiklehrpläne der 2. Klassen sowie zur frühen Diagnose einer Rechenschwäche bzw. besonderer Mathematikstärken. Zehn Inhaltsschwerpunkte sind in den Subtests thematisiert: Zahleneigenschaften, Längenvergleich, Addition und Subtraktion, Verdoppeln und Halbieren, Division, Rechnen mit Geld, Sachaufgaben und Geometrie.

 

DEMAT 3+ (= Deutscher Mathematiktest für dritten Klassen)

Einsatzbereich:

  • Ende 3. Klasse und Anfang 4. Klasse in der Grundschule

Das Verfahren:

Test zur Überprüfung der mathematischen Kompetenz in Bezug auf die Mathematiklehrpläne der 3. Klassen sowie zur frühen Diagnose einer Rechenschwäche bzw. besonderer Mathematikstärken. Die drei relevanten Bereiche Arithmetik, Sachrechnen und Geometrie sind in neun Aufgabentypen mit insgesamt 31 Items gegliedert.

  • Arithmetik: Zahlenstrahlen, Addition, Subtraktion und Multiplikation
  • Sachrechnen: Sachrechnungen ,Längen umrechnen
  • Geometrie: Spiegelzeichnungen, Formen legen und Längenschätzen

 

Tests zur Überprüfung der Rechtschreib- und Lesefähigkeiten

 

BISC (= Bielfelder Screening zur Früherkennung von Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten)       

Einsatzbereich:

  • Vorschulkinder zu Beginn oder der Mitte des letzten Vorschuljahres

Das Verfahren:

Das BISC erlaubt eine zuverlässige individuelle Identifizierung von Vorschulkindern mit einem Risiko zur Ausbildung von Lese-Rechtschreibschwierigkeiten. Das Verfahren basiert auf der Annahme, dass eine nicht ausreichend ausgebildete phonologische Bewusstheit sowie Aufmerksamkeits- und Gedächtnisprobleme für die Ausbildung von Lese-Rechtschreibschwierigkeiten verantwortlich sind. Aus den ermittelten Ergebnissen lassen sich unmittelbare Schlüsse für Förderungen ziehen.

 

DRT 1 bis DRT 4 (Diagnostischer Rechtschreibtest für die 1., 2., 3. und 4. Klasse)

Einsatzbereich:

  • Die jeweilige Klassenstufe des Kindes

Das Verfahren:

Die DRT's sind Schulleistungstests, die nicht nur eine quantitative Einstufung der Rechtschreibleistung, sondern auch eine qualitative Analyse mit Bestimmung der Fehlerschwerpunkte ermöglichen.

 

DLF  1-2 (Diagnostischer Lesetest zur Frühdiagnose)

Einsatzbereich:

  • Ende 1. Klasse bis Mitte 2. Klasse

Das Verfahren:

Der DLF 1-2 ist ein Wortlesetest zur zuverlässigen Früherfassung von Lesestörungen.

 

HAMLET 3-4 (Hamburger Lesetest für 3. und 4. Klassen)

Einsatzbereich:

  • Kinder zwischen Ende der 3. Klasse und Ende der 4. Klasse

Das Verfahren:

Der HAMLET 3-4 misst das in der dritten und vierten Klasse erreichte Leseverständnis. Er besteht aus einem Worterkennungstest und aus einem Lese-Verständnistest. Mit dem Worterkennungstest werden grundlegende Informationen zur Lesefertigkeit- und Lesegeschwindigkeit erhoben. Bei dem Lese-Verständnistest geht es um sinnverstehendes, stilles Lesen.

 

Sonstige

 

MSD (Mannheimer Schuleingangsdiagnostikum)

Einsatzbereich:

  • Schulanfänger

Das Verfahren:

Das MSD ist ein Verfahren zur Bestimmung von Stärken und Schwächen in solchen Bereichen, die für ein erfolgreiches Bestehen des ersten Schuljahres notwendig sind. Untertests sind: Motorik, Mosaik, Konzentration, Gliederungsfähigkeit und Gedächtnis.

 

VBV 3-6 (Verhaltensbeurteilungsbogen für Vorschulkinder)

Einsatzbereich:

  • Kinder im Alter von 3 – 6 Jahren.

Das Verfahren:

Der VBV dient der differenzierten Erfassung von Verhaltensauffälligkeiten auf der Grundlage des Urteils von Eltern und Kindergarten-Erzieherinnen. Das Verfahren kann als Screening zur Erfassung verhaltensauffälliger Kinder sowie zur Diagnosestellung, Therapieplanung und Therapiekontrolle eingesetzt werden. Er besteht aus Eltern- und Erzieherfragebögen, welche in getrennter Form beantwortet werden.

 

H-D-T  (Hand-Dominanz-Test)

Einsatzbereich:

  • Kinder von 6 – 10 Jahren sowie Jugendliche und Erwachsene zwischen 11 und 70 Jahren.

Das Verfahren:

Der Hand-Dominanz-Test erlaubt Aussagen über den Ausprägungsgrad der Händigkeit. Es wird die Leistungsüberlegenheit einer Hand gemessen und rechnerisch bestimmt. Er besteht aus drei Untertests: Spuren nachzeichnen, Kreise punktieren und Quadrate punktieren.

 

EEE´s U6-U9 (Elternfragebögen zur ergänzenden Entwicklungsbeurteilung bei den kinderärztlichen Vorsorgeuntersuchungen U6 bis U9)

Einsatzbereich:

  • Untersuchungszeitraum U6 bis U9

Das Verfahren:

Die Elternfragebögen stützen sich auf die Elternauskunft, um altersgemäß zu erwartende Verhaltensweisen eines Kindes abzubilden. Das Verfahren gliedert sich in die Bereiche "lebenspraktische Fertigkeiten" und "sozio-emotionale Entwicklung".

 

GAT (Gailinger Abzeichentest mit Markierungshilfen)

Einsatzbereich:

  • Kinder und Jugendliche von 7 – 12 Jahren

Das Verfahren:

Das Abzeichnen von 15 Bildvorlagen unterschiedlicher Komplexität, gibt Auskunft  über das Vorliegen einer räumlich-konstruktiven Störung.