Praxis für ERGOTHERAPIE

Corinna Stark

Ergotherapie bei Kindern mit AD(H)S 

Hat der Facharzt, z.B. der Kinder- und Jugendarzt, AD(H)S (eine Aufmerksamkeitsdefizit / Hyperaktivitätsstörung) diagnositziert, kann auf Grundlage der ärztlichen Verordnung Ergotherapie als Hilfsmittel eingesetzt werden. 

Die Behandlung von AD(H)S sollte auf unterschiedlichen Ebenen erfolgen, wobei die Wahl der Behandlungsmethoden vom Schweregrad, Art der Probleme, Entwicklungsstand und Begleitsymptomen des Kindes abhängig ist. Ziel der Behandlungsstrategie ist das Selbstmanagement des Kindes zu stützen und zu fördern. Die Einnahme von Medikamenten ist wegen ihrer rein symptomatischen Wirkung nur zeitlich begrenzt sinnvoll, um andere Therapien erst zu ermöglichen.  

Wir Ergotherapeuten sehen das Kind unter dem Aspekt der Alltagsbewältigung und wollen seine Handlungsfähigkeit so unterstützen, dass es in der Lage ist, im Alltag situationsenstprechend und angemessen tätig zu sein und zu handeln. Anhand sinnvoller und zielgerichteter Tätigkeiten im gestalterischen, motorischen, spielerischen und handlungsorientierten Bereich lernt das Kind planvolle Handlungsschritte selbständig zu organisieren und diese dann in den häuslichen Alltag zu übertragen.Wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Therapie ist deshalb die enge Zusammenarbeit mit den Eltern bzw. Familie, Schule/Kindergarten und dem behandelnden Arzt oder Psychologen.  

 

ADHS äußert sich u.a. so:

Hyperaktivität

  • hohes Erregungsniveau  
  • situationsunangemessener Bewegungsdrang

Impulsivität

  • mangelnde Impulssteuerung

Unaufmerksamkeit

  • wenig Antrieb und eine stark motivationsbedingte Aufmerksamkeit
  • hohe Ablenkbarkeit  

aber auch durch

  • Gedächtnis- und Merkfähigkeitsstörungen
  • Probleme bei der Handlungsplanung und -ausführung
  • fein- und grobmotorische Ungeschicklichkeiten
  • Dysfunktion der sensorischen Integration
  • Teilleistungsstörungen wie Legasthenie oder Dyskalkulie
  • Störung des Sozialverhaltens
  • affektive, vor allem depressive Störungen
  • Angststörungen
  • Tic-Störungen

 

Für die Diagnose müssen die Symptome mindestens 6 Monate lang in allen Lebensbereichen aufgetreten sein und für die Familie und das Kind eine deutliche Beeinträchtigung bedeuten.